Ja, es sind schlimme Zeiten.
Gerade jetzt brauchen wir Reden, die uns aufmuntern, die uns den Weg in die Zukunft zeigen. Mitreißende Reden, leidenschaftliche, begeisternde Reden, bei denen die Herzen höher schlagen und die
Augen zu leuchten beginnen – und nicht weiter ins Tal der Tränen führen.
Einmal gab es in Deutschland solche Reden. Hier ein Auszug aus einer Rede im Jahre 1972.
„Für J.F. Kennedy und seinen Bruder Robert gab es ein Schlüsselwort, in dem sich ihre politische Leidenschaft sammelte (...). Dieses Wort heißt ‚Compassion‘: Die Übersetzung ist nicht
einfach ‚Mitleid‘, sondern die richtige Übersetzung ist die Bereitschaft mitzuleiden, die Fähigkeit, barmherzig zu sein, ein Herz für den anderen zu haben. Liebe Freunde, ich sage es Ihnen und
ich sage es den Bürgerinnen und Bürgern unseres Volkes, habt doch den Mut zu dieser Art Mitleid! Habt den Mut zur Barmherzigkeit! Habt den Mut zum Nächsten! Besinnt euch auf diese so oft
verschütteten Werte! Findet zu euch selbst!“
Jetzt raten Sie mal, wer das gesagt hat. Ja, das war Willy Brand auf dem SPD-Parteitag 1972.
Jahre später sagte der SPD-Bundeskanzler Schröder in seiner Agenda 2010 etwas ganz anderes und die Grünen stimmten zu. Auch der heutige Bundeskanzler, ebenfalls ein
SPD-Mann, scheint die Brandt-Rede völlig vergessen zu haben.
Die SPD sollte sich beim nächsten Parteitag die Rede unbedingt noch einmal anhören. Vielleicht besinnt sie sich und macht kurz vor dem Abgrund eine Wende.
Und die anderen Politiker, die der CDU/CSU und FDP, worüber reden die? Achja, die Flüchtlingskrise. Ein Klagen, Schimpfen und Zetern und eine Hetze gegen die Schwächsten, gegen die
vor Not und Krieg Geflohenen. Wobei die FDP die sozial Schwachen in unserem Land gleich dazu packt.
Und so reiben sich die Politiker einer ganz anderen Partei die Hände. Und warten auf noch schlimmere Zeiten und schlimmere Reden.. Denn dann, so glauben sie, beginnt ihre große Zeit.
Hatten wir nicht schon mal die große Zeit?
Hierzu noch ein Zitat von Willy Brandt:
"Die Zukunft wird nicht gemeistert von denen, die am Vergangenen kleben."
Ach, Willy! Steh auf!