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Die Auffrischung des menschlichen Genpools war erforderlich.geworden und der Zufallsgenerator hatte ihn ausgewählt. Auch eine Frau war schon gefunden. Beide sollten für eine kurze Zeit die
virtuelle Welt verlassen und sich mit ihren früheren Körpern paaren. Nach wenigen Minuten sollte alles erledigt sein. Doch dann geschah etwas. Nicht er, die Frau ergriff die Initiative. Und
offensichtlich hatte sie nicht die Absicht, zum Zeugungsakt zu kommen. Entweder hatte sie vergessen, warum sie zusammenlagen oder sie plante etwas ganz anderes. Er erschrak, er geriet in Panik.
Ihr Mund und ihre Hände glitten über seinen Körper. Es gab keine Stelle an ihm, die sie ausließ, und mit jeder Berührung – so als spielte sie auf einem Klavier – begann sein Körper mehr und mehr
zu klingen, er war wie ein Resonanzkörper, es schwoll in ihm, es schwang in ihm. Sie hielt sekundenlang inne, dann lachte sie, sie lachte übermütig, mit einem Aufschwung am Ende des Lachens, was
er dunkel als animalisch erkannte. Dann kam der Moment, der seiner sein sollte, aber es war schon zu spät, und er stürzte aufwärts und verlor das Bewusstsein.
Nachdem man beide in die virtuelle Welt zurück geholt hatte, kamen ihre Körper in Quarantäne. Man müsse untersuchen, ob sie kontaminiert seien oder sich durch die lange Lagerzeit verändert
hätten. Auf unerklärliche Weise hatten sie sich ein virtuelles Erlebnis verschafft, während sie unberührt nebeneinander lagen.