Sie fährt mit dem Besen über den Gartenweg und ist erst fertig, wenn die Erde wie poliert aussieht. Jedes Mal frage ich mich: Wie schafft sie das ohne Staubtuch?
Ich konnte mir nicht verkneifen, zu sagen: „Der Garten ist doch kein Wohnzimmer.
„Bei mir ist es überall ordentlich“, sagte sie.
Die zusammengekehrten Kiefernnadeln sackt sie ein und lässt die Säcke abholen.
Das konnte ich nicht durchgehen lassen.
Ob sie nicht wüsste, dass unter den Kiefernnadeln Insekten leben, die Nahrung der Vögel?
„Es ist nur der Weg“, sagte sie. „Für die Insekten gibt es noch genug Platz im Garten..“
„Außerdem“, setzte ich nach, „gehören die Kiefernnadeln der Natur. Es hat doch sicher einen Grund, warum im Wald die Nadeln liegenbleiben.“
„Ja, im Wald, aber nicht in meinem Garten.“
Na klar, ich war frustriert. Auch die Kiefern sahen nicht glücklich aus.
Gestern regnete es. Danach ging sie in den Garten, plötzlich hörte ich sie schreien. Sie lag auf dem Gartenweg. Sie war auf einer nassglatten Stelle ausgerutscht. Gott sei Dank nichts gebrochen.
Ich half ihr ins Haus und aufs Sofa.
Ehrlich gesagt, ich freute mich. Nein, keine Schadenfreude, sie ist ja schließlich meine Frau, aber ich dachte, sie ist klug, jetzt hat sie was gelernt.
Nachdem ich nichts von ihr hörte, sagte ich: „Da hast du aber noch mal Glück gehabt. Bei so einem Ausrutscher kann man sich leicht was brechen.“
„Das wird nicht mehr passieren“, sagte sie.
„Na siehst du“, sagte ich erfreut. „Es ist doch besser, der Nadelteppich bleibt liegen.“
„Unsinn“, sagte sie. „Wir machen es wie im Winter. Du streust nach dem Regen Sand und ich kehr ihn später auf.“
Und so habe ich jetzt im Sommer einen Winterdienst.