lch hörte Schluchzen in dem seit Jahren unbewohnten roten Holzhaus, ich trat ein, eine Kerze flackerte. Da saß an einem Holztisch ein kleiner verzweifelter Weihnachtsmann.
„Was ist los?“ fragte ich. „Solltest du nicht unterwegs sein?“
„Bist du blind“ sagte der Weihnachtsmann und wischte sich die Nase. „Ich bin doch gar nicht der Weihnachtsmann, ich bin ein Waldtroll. Der Weihnachtsmann hat sich ein Bein gebrochen, ich soll ihn
vertreten.“
„Na und? Es ist Heilig Abend! Was sitzt du noch rum? Und wo sind denn die Rentiere?“
„Das würde ich auch gern wissen!“
Das klang patzig. Aber dann ging das Jammern wieder los.
„Die sollen auf der Weihnachtswiese sein, haben sie gesagt.und auch der Schlitten mit allen Geschenken ist dort! Aber wo ist die Weihnachtswiese? Die soll hier irgendwo sein, aber ich finde sie
nicht.“ Er schluchzte auf: „Das hier, das ist nicht mein Wald, den kenn ich ja gar nicht. Meiner ist ganz woanders!“
Na, das erklärte alles. Ich rief per Handy meinen alten Freund Gunnar an, der kannte den Wald seit seiner Kindheit. Er lachte und sagte, er käme gleich vorbei. Fünf Minuten später
bremste ein Auto vor dem Haus, der Fahrer war Ulf, Gunnars Sohn, und im Auto saßen dessen Kinder, Kerstin und Sven, und Gunnar natürlich, ihr Großvater.
Dem Waldtroll gefiel es gar nicht, dass die Kinder dabei waren. Aber Ulf meinte, die Kinder hätten ein Recht dazu, weil sie schon seit einer Stunde auf dem Weihnachtsmann gewartet hätten.
Der Troll grummelte etwas in seinen Bart, und weil im Auto kein Platz mehr war, setzte er sich auf meinen Schoß. Er roch seltsam, nach Stroh und Bratwurst, dann fuhren wir
los.
„Eine Wiese mit Blumen! Und das im Winter“, sagte Gunnar, „Ihr werdet es sehen!"
„Davon hast du uns ja noch nie was erzählt“, sagte Ulf.
„Na, warum wohl. Ihr hättet mich ausgelacht.“
Und tatsächlich, zehn Minuten später standen wir an einer Wiese mit blühenden Blumen und glitzernden Birken, an denen Weihnachtskugeln hingen. Dazwischen rupften sechs Rentiere Gras mit der
Zunge. Nicht weit von ihnen stand der Schlitten, beladen mit Weihnachtsgschenken.
„So was!" Ulf schüttelte den Kopf. „Echt, das glaubt uns keiner.“
„Ja, dann halt auch den Mund, das gilt für alle“, brummte der Waldtroll. Er spannte die Rentiere vor den Schlitten, dann sagte er zu Kerstin und Sven: „Habt ihr Lust, mitzufahren?“
Na, das brauchte er nicht zweimal zu sagen, schon saßen die Kinder im Schlitten. Die Luftpeitsche knallte und die Rentiere sausten los, der Schlitten hob ab und zog hinauf in den weiten
Sternenhimmel.
Wir sahen ihnen nach, bis wir das Lachen der Kinder nicht mehr hörten, dann fuhren wir nach Haus.
Als wir ankamen, blätterte Kerstin in einem Märchenbuch, sie trug einen Kopfhörer und hörte ihre Lieblingsmusik. Sven saß mit ganz roten Ohren neben einem Berg aufgerissener Kartons und baute
eine Eisenbahn auf.
„Wieso kommt ihr so spät“, sagte Gunvor, die Mutter. „Die Bescherung hat schon stattgefunden. Und wieso kamen die Kinder ohne euch?“
„Hatte meine Mütze vergessen, wir mussten noch mal zurück.“ brummte Gunnar.
Und dann sagte Gunvor: „Wisst ihr, was noch passierte? Grad waren die Kinder da, da kam auch schon der Weihnachtsmann durch die Tür, diesmal ein ganz kleiner.. Als wär es
abgesprochen."
Wir sagten kein Wort, griffen nach unseren Weihnachtstellern und lobten die frisch gebackenen Plätzchen.
lch hörte Schluchzen in dem seit Jahren unbewohnten roten Holzhaus, ich trat ein, eine Kerze flackerte. Da saß an einem Holztisch ein kleiner verzweifelter Weihnachtsmann.
„Was ist los?“ fragte ich. „Solltest du nicht unterwegs sein?“
„Bist du blind“ sagte der Weihnachtsmann und wischte sich die Nase. „Ich bin doch gar nicht der Weihnachtsmann, ich bin ein Waldtroll. Der Weihnachtsmann hat sich ein Bein gebrochen, ich soll ihn
vertreten.“
„Na und? Es ist Heilig Abend! Was sitzt du noch rum? Und wo sind denn die Rentiere?“
„Das würde ich auch gern wissen!“
Das klang patzig. Aber dann ging das Jammern wieder los.
„Die sollen auf der Weihnachtswiese sein, haben sie gesagt.und auch der Schlitten mit allen Geschenken ist dort! Aber wo ist die Weihnachtswiese? Die soll hier irgendwo sein, aber ich finde sie
nicht.“ Er schluchzte auf: „Das hier, das ist nicht mein Wald, den kenn ich ja gar nicht. Meiner ist ganz woanders!“
Na, das erklärte alles. Ich rief per Handy meinen alten Freund Gunnar an, der kannte den Wald seit seiner Kindheit. Er lachte und sagte, er käme gleich vorbei. Fünf Minuten später
bremste ein Auto vor dem Haus, der Fahrer war Ulf, Gunnars Sohn, und im Auto saßen dessen Kinder, Kerstin und Sven, und Gunnar natürlich, ihr Großvater.
Dem Waldtroll gefiel es gar nicht, dass die Kinder dabei waren. Aber Ulf meinte, die Kinder hätten ein Recht dazu, weil sie schon seit einer Stunde auf dem Weihnachtsmann gewartet hätten.
Der Troll grummelte etwas in seinen Bart, und weil kein Platz mehr war, setzte er sich auf meinen Schoß. Er roch seltsam, nach Stroh und Bratwurst, dann fuhren wir
los.
„Eine Wiese mit Blumen! Und das im Winter“, sagte Gunnar, „Ihr werdet es sehen!"
„Davon hast du uns ja noch nie was erzählt“, sagte Ulf.
„Na, warum wohl. Ihr hättet mich ausgelacht.“
Und tatsächlich, zehn Minuten später standen wir an einer Wiese mit blühenden Blumen und glitzernden Birken, an denen Weihnachtskugeln hingen. Dazwischen rupften sechs Rentiere Gras mit der
Zunge. Nicht weit von ihnen stand der Schlitten, beladen mit Weihnachtsgschenken.
„So was!" Ulf schüttelte den Kopf. „Echt, das glaubt uns keiner.“
„Ja, dann halt auch den Mund, das gilt für alle“, brummte der Waldtroll. Er spannte die Rentiere vor den Schlitten, dann sagte er zu Kerstin und Sven: „Habt ihr Lust, mitzufahren?“
Na, das brauchte er nicht zweimal zu sagen, schon saßen die Kinder im Schlitten. Die Luftpeitsche knallte und die Rentiere sausten los, der Schlitten hob ab und zog hinauf in den weiten
Sternenhimmel.
Wir sahen ihnen nach, bis wir das Lachen der Kinder nicht mehr hörten, dann fuhren wir nach Haus.
Als wir ankamen, blätterte Kerstin in einem Märchenbuch, sie trug einen Kopfhörer und hörte ihre Lieblingsmusik. Sven saß mit ganz roten Ohren neben einem Berg aufgerissener Kartons und baute
eine Eisenbahn auf.
„Wieso kommt ihr so spät“, sagte Gunvor, die Mutter. „Die Bescherung hat schon stattgefunden. Und wieso kamen die Kinder ohne euch?“
„Hatte meine Mütze vergessen, wir mussten noch mal zurück.“ brummte Gunnar.
Und dann sagte Gunvor: „Wisst ihr, was noch passierte? Grad waren die Kinder da, da kam auch schon der Weihnachtsmann durch die Tür, diesmal ein ganz kleiner.. Als wär es
abgesprochen."
Wir sagten kein Wort, griffen nach unseren Weihnachtstellern und lobten die frisch gebackenen Plätzchen.